Von „Running Man“ bis „Xyver“ war alles am Start

Con der langen Schatten 1998

Ja, es war mal wieder soweit: Das Pfingstwochenende rückte immer näher, und damit auch der allseits berühmt-beliebte „Con der langen Schatten“, diesmal bereits Teil VIII. Aus allen Regionen des Landes eilten SpielerInnen herbei, um ein ganzes verlängertes Wochenende – d. h. diesmal Freitag bis Montag – der Spiellust zu frönen. Ort der vielen Schlachten, die auf dieser Con geschlagen wurden, war das Jugendübernachtungshaus in Dinkelscherben, ganz idyllisch außerhalb großer Ortschaften (deshalb auch ein wenig schwerer zu finden) nahe einem Wald gelegen. Obwohl das Gebäude recht neu ist und auch sonst einen guten Eindruck macht, war es für uns RollenspielerInnen teilweise nicht ganz so gut geeignet. Denn es gab mehrere Räume mit „Durchgangsverkehr“. Nun ja, und am Ende waren sogar mehr Leute da, als das Haus bzw. die Schlafzimmer eigentlich fassen konnten. Das hatte dann wiederum zur Folge, dass in die Zimmer kurzerhand noch jeweils zwei SpielerInnen mehr einquartiert worden sind. Aber natürlich tat das der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch und ansonsten war ja eigentlich alles in Ordnung.

 

Nachdem dann so ziemlich alle SpielerInnen eingetrudelt waren, manche kamen auch erst am Samstag an (da manche SpielerInnen, wie ich mir habe sagen lassen, sogar an so einem Conwochenende ihrem Arbeitsplatz nicht widerstehen konnten), konnte das fröhliche Spielen beginnen. Nun, was soll man dazu schon noch groß sagen? Ihr wisst ja wahrscheinlich selbst am besten, wie so ein Wochenende abläuft (RollenspielerInnen, chaotisch wie immer). Das Spieleangebot war natürlich mal wieder riesig, so dass man schon bei der Entscheidung Probleme hatte, was man denn spielen sollte. Denn neben dem Rahmenprogramm der Veranstalter gab es auch viele „private“ Spielrunden, wie z. B. „Warhammer Fantasy Role Play“, „Xyver“ (eine Eigenentwicklung von Robert), „Vampire: The Masquerade“, „AD&D“, „DSA“ usw. Die diesmal größte Gruppe war diesmal wohl die „Warhammer“-Gruppe, die aus sieben SpielerInnen und Karl-Heinz als Spielleiter bestand. Das Abenteuer und den Spielspaß hat das aber kaum behindert, im Gegenteil, es war sehr spannend und lustig.

 

Ebenfalls viele MitspielerInnen fand dann die „Xyver“-Gruppe, die allerdings nicht so sehr mit Glück gesegnet war, denn sie hatte nur noch eines der berüchtigten Durchgangszimmer ergattert, und meiner Meinung nach sogar das schlimmste (mit schlappen vier Türen). Aber soweit ich weiß ist auch bei dieser Spielrunde die Queste zu einem guten Ende gebracht worden und es hat auch kein Held irgendwelche Körperteile verloren.

 

Eine der kleinsten, aber hartnäckigsten Gruppen hingegen – die SpielerInnen waren sogar Montagmorgen um 3.00 Uhr noch wach, nachdem die meisten anderen nach durchgespielter Freitag- und Samstagnacht schon aufgegeben hatten – war die „DSA“-Gruppe. Diese hatte für für ihr Abenteuer aber auch die richtige Zeit gewählt, denn diesmal waren die Helden keine gewöhnlichen Menschen wie Magier, Krieger oder Geweihte, nein, es waren leibhaftige Vampire! Ja, ihr habt schon richtig gelesen.

 

Nun aber zum offiziellen Teil der Convention: Darunter fiel unter anderem der berühmt-berüchtigte „Kampf der Giganten“, das alljährliche „Running Man“ (fünf Zecken habe ich mir in dem verdammten Wald geholt!), ein „Battletech“-Turnier (das eigentlich gar keines war) sowie ein „Magic: The Gathering“-Turnier, das mangels entsprechender TeilnehmerInnenzahl leider ausgefallen ist.

 

Neben reichlich vorhandenem Knabberzeug wie Chips, Schokolade etc. wurde auf der Convention auch fleißig gekocht und gegrillt, damit die SpielerInnenmägen gut was zu tun hatten. Am Morgen wurden wir von den Veranstaltern immer u. a. mit Semmeln, Kaffee, Wurst und Käse, Marmelade sowie Cornflakes reichhaltig versorgt. So konnte der verspielte Tag gut beginnen. Und am ersten Abend gab es, ebenfalls von den Veranstaltern, ein warmes Essen. Das Beste daran war, ihr werdet es nicht glauben, aber es war kein Feuertopf! Echt nicht! Es gab – man höre und staune – Spaghetti mit Hackfleischsoße (ob es die jetzt wohl auch schon in Dosen gibt?)

 

Aber es wurden nicht nur Rollenspiele angeboten, auch viele Brettspiele waren vertreten, und das Angebot wurde fleißig genutzt, wie z. B. „Die Siedler von Catan“, „Talisman“ oder „Junta“. Erstmalig fand außerdem ein Skirmish-Turnier statt, es wurde „Necromunda“ gespielt und dabei endgültig bewiesen, dass Spyrus nicht völlig schmerzfrei sind. Jeden Abend fand ein Videoabend statt, wo es dann allerlei lustige Filmchen wie u. a. „From Dusk Till Dawn“ zu sehen gab, ebenso wie ein reichhaltiges Anime-Angebot. Zusätzlich war für Konsolenfreaks eine Playstation vorhanden, auf der heiße „Micro“-Reifen gefahren wurden oder man sich gepflegt bei „Battlearena Toshiden“ prügelte. Außerdem wurde dabei festgestellt, dass die Heldin bei „Deathtrap Dungeon“ mindestens genauso hübsch wie Lara Croft ist und dass auch Frauen Fußball spielen können …

 

Am Montag war dann allgemeines Aufräumen angesagt, das wie immer aber mit vereinten Kräften und guter Laune zu schaffen war, auch wenn es einige Stunden in Anspruch nahm. Am späten Nachmittag fuhren dann alle, auch die allerletzten getreuen HelferInnen, wieder zurück in ihre heimatlichen Gefilde, aus denen sie ursprünglich gekommen waren …

… bis sie Pfingsten im kommenden Jahr erneut aufkreuzen werden, zum „CDLS“ 1999!