Der Rebell blickte durch sein Fernglas und sah sie herankommen – drei, vier, fünf der entsetzlichen imperialen Kampfläufer, die direkt und unbeirrbar auf die Station der Rebellen zuhielten!
Sofort starteten die Abfangjäger, die Laserkanonen der Rebellen eröffneten das Feuer und wie durch ein Wunder stürzte schon nach kurzer Zeit der erste Kampfläufer zu Boden und zerbarst in einem gigantischen Feuerball. Bald darauf explodierte eine zweite dieser teuflischen Kampfmaschinen und bei den Rebellen herrschte zunächst Verblüffung und dann unbändige Freude.
Währenddessen feuerten die Kampfläufer so ziemlich auf alles, was sich bewegte, trafen dabei aber meist eher sich selbst als die feindlichen Jäger … Im Kommandoraum eines Kampfläufers erschien nun das holographische Abbild des finsteren Lords der Sith, Darth Vader.
„General Joa Chimköp-Pel, was geschieht da unten mit unseren Truppen? Ich verlange eine Erklärung! Bereits vier Rebellenfrachter konnten dm Angriff entkommen.“
Der General blickte ihn nur treudoof an.
„Weisch isch doch nischt, Schlord Vader. Weisch isch einfasch nischt.“
Darth Vader schäumte jetzt vor Zorn.
„Verfluchter Narr, ihr seid ja völlig betrunken! Dafür werdet ihr sterben!“
Er ließ die dunkle Seite der Macht seine Gedanken übernehmen und startete einen geistigen Angriff auf den General, der zwischenzeitlich im Kommandoraum des Kampfläufers hin- und herpurzelte.
Nach einige Sekunden gab Lord Vader jedoch resigniert auf. Er hatte einen Angriff auf das Gehirn von General Joa Chimköp-Pel begonnen, doch schnell festgestellt, dass es da gar nichts gab, was er angreifen konnte …
Tatsächlich gibt es den „Con der langen Schatten“ nun bereits fünf Jahre und wer von den ersten Besuchern und Besucherinnen erinnert sich nicht an den entsetzlich chaotischen allerersten Con in Veitsweiler (auf dem es aber immerhin am Nachmittag noch Kaffee und Kuchen gab)? Es stimmt, nur wenige haben alle diese Cons seit 1991 mitgemacht, aber ich hoffe, diejenigen, die es getan haben, haben es trotz aller Anfangsprobleme nicht bereut.
Aber nun zum diesmaligen Con, der wieder in „unserem“ schönen Gebäude in Schopflohe stattfand. Um die 45 Gäste fanden ihren Weg zum Haus, um erneut Spiele rund um die Uhr zu erleben.
Leider hatten wir dieses Jahr einen Tag weniger Zeit zur Verfügung, was sich auch wirklich dadurch bemerkbar machte, dass einige geplante Spiele-Aktivitäten einfach nicht durchgeführt werden konnten. Andererseits entfiel dafür der berühmt-berüchtigte Effekt, dass am ersten Contag alle zunächst nur rumsitzen und auf ein passendes Spiel oder passende SpielleiterInnen warten.
Schon am Nachmittag vertrieben sich die ersten BesucherInnen daher die Zeit mit dem Spiel „Assault on Hoth“ und gegen Abend kamen dann so ziemlich alle restlichen TeilnehmerInnen an, so dass sämtliche Betten belegt waren (wenn auch aufgrund von Überbelegung einige davon durch Auswürfeln, wer das Bett denn nun wirklich bekommt). Das neue „Talisman“ konnte ich dann auch endlich mal testen und überhaupt sahen sich alle ankommenden Leute gleich mal nach einem Spiel um und spielten direkt los.
Sozusagen als kleine Überraschung gab es dann am Abend eine Art kaltes Büfett, dem auch reichlich zugesprochen wurde (immerhin hatten Andrea und Birgit einige Stunden dafür in der Küche geschuftet), so dass an diesem ersten Tag wirklich niemand hungern musste. Bis in die späte Nacht hinein konnten sich dann die SpielerInnen beim Mega-„Space Hulk“ unter bewährter Leitung von Dominic gegen mordlüsterne Genestealer wehren oder als ebendiese auf Marine-Jagd gehen.
Der Freitag verging recht schnell mit solchen Rollenspielen wie „Earthdawn“ oder „Spacemaster“ sowie diversen Brettspielen, und ab Samstag sollten dann die größeren Aktionen starten.
In der Tat begann der Samstag erst mit einem ausgedehnten Frühstück und gleich anschließend wurden die Kontrahenten beim „Kampf der Giganten“ aufgefordert, sich ihre Fantasy-Kreaturen für die folgenden Zweikämpfe zu erwählen. 24 Leute waren diesmal dabei und nach einigen spannenden Duellen stand fest, dass sich der Riese dank seiner großen Keule einfach am besten „durchsetzen“ konnte, so dass Wolfgang den Sieger-Fressteller voller Süßigkeiten kurze Zeit später entgegennehmen konnte (und dabei wollte er doch am Anfang gar nicht mitspielen).
An Rollenspielen wurden am Samstag solche Systeme wie „Toon“, „Warhammer Fantasy Role Play“, „AD&D“, „Earthdawn“ oder „2300 A.D.“ geboten, wobei natürlich besonders das wie üblich spannende „Call of Cthulhu“ zu erwähnen wäre, das spätnachts im Keller des Hauses (geleitet von Henning) begann und sicher einige Teilnehmer um ihren Schlaf brachte. Aber auch das Mega- „Shadowrun“ unter Leitung von Stefan und Frank fand erneut großen Anklang.
Nachmittags wurde kurzerhand Peter die Leitung des angekündigten „Magic: The Gathering“-Turniers übertragen, das zwar nur zehn Teilnehmer hatte, aber natürlich trotzdem viel Spaß machte. Den ersten Platz belegte Roger, der sich einige Booster und den vom „Imps Shop“ gestifteten metallenen Life Counter mit nach Hause nehmen durfte. Später an diesem Tag ging dann außerdem das „Katakomben des Chaos“-Spiel los, bei dem sich drei Gruppen mit jeweils vier Spielern unter Leitung von Michael und mir (Karl-Heinz) durch ein riesiges (Brettspiel-)Dungeon kämpfen mussten. Da es ein erstes Probespiel war, ging noch einiges daneben, vor allem beim Zeitablauf und der Stärke der Gegner, aber beim nächsten Mal wird es sicher um einiges reibungsloser und spannender ablaufen.
Im Laufe des Tages und der folgenden Nacht wurden dann noch solche Spiele wie „Cosmic Encounter“, das bewährte „Talisman“ und immer wieder „Assault on Hoth“ ausgepackt, wovon ich aber irgendwann kaum noch etwas mitbekam, da ich mich für eine Rollenspielrunde ausklinkte und bei Alex mit einem Schützen als Charakter bei „Earthdawn“ einstieg.
Am abschließenden Sonntag war dann die Stimmung schon etwas am Boden, denn kaum hatte man sich im Gebäude eingelebt und an die Convention gewöhnt, da sollte sie leider auch schon wieder zu ende sein. Aber dennoch spielten einige Unermüdliche weiter, unter anderem das „WWF“-System bei Wolfgang oder „Gunslinger“ (darf auf keinem „CDLS“ fehlen) sowie das gute alte „Warlock“. Leider ging es dann aber wirklich mit großen Schritten auf das Ende zu und viele Spiele mussten ungenutzt in der Ecke liegen bleiben. Mit verquollen Augen (wegen chronischem Schlafmangel) machten sich alle BesucherInnen dann am späten Nachmittag auf den Heimweg und nahmen hoffentlich wieder ein paar schöne Erinnerungen mit …
Mir persönlich hat dieser „CDLS“ nicht ganz so gut gefallen wie die Veranstaltung im letzten Jahr, was aber natürlich an der kurzen Zeitspanne dieses Cons lag, denn ein Wochenende ist wirklich einfach viel zu kurz. Es gibt aber einen Trost für nächstes Jahr – denn dann ist der „CDLS“ wieder eine ganze Nacht länger, was letzten Endes einige Stunden mehr Spiel bedeutet. Bis dahin viel Spaß bei eurem Hobby, wenn nachts die Schatten der Spielfiguren länger und länger werden.