Die Nacht zum Tag gemacht …

Con der langen Schatten 1996

Da es mit ungefähr 60 Leuten doch ein relativ großer Übernachtungscon war, konnte ich natürlich nicht alles mitbekommen, und so kann dies hier nur ein sehr subjektiver Rückblick sein.

Zum Conbeginn am Freitag herrschte richtig schönes Wetter und so dauerte es nicht lange, bis die ersten Gäste damit loslegten, Tische ins Freie zu schleppen und dort (natürlich) „Magic: The Gathering“ zu spielen.

 

Henning begann später mit einer Runde „Project Twilight“ und „Vampire – Dark Ages“ wurde wohl ebenfalls gespielt. Ich war zwar bis spätabends unterwegs, aber als dann alles für die Convention eingekauft und jeder abgeholt war, konnte es dann auch für mich so richtig losgehen. Zuerst mit ein paar Runden des Kartenspiels „Family Business“, die dann aber eiligst abgebrochen wurden, um nichts von „Wallace & Gromit“ zu verpassen (in bester Kinoatmosphäre per Videobeamer). Danach wurde es Zeit für ein Anime und so wurde „Ghost in the Shell“ gezeigt, von dem ich mir allerdings mehr versprochen hatte. Als der Film dann zu ende war, beschloss Anita, „Vampire: The Masquerade“ zu leiten, was bis in den frühen Morgen dauerte. Nebenbei lief in dieser Nacht „Das Ding aus einer anderen Welt“ mit mir als Alien-Patriarch, was diesmal aber leider nicht ganz so gut klappte …

 

Weit nach Sonnenaufgang startete dann eine Zombie-„Magic“-Runde mit all den Halbtoten, die die sich die Nacht um die Ohren geschlagen hatten, die wir jedoch beendeten, als die Tische im Esszimmer für das Frühstück benötigt wurden. Kurz nach Mittag begann dann „Katakomben des Chaos“ und dieses selbst entwickelte Brettspiel mit mehreren Gruppen lief diesmal wesentlich besser als noch im letzten Jahr. Fast die Hälfte der Abenteuergruppen erreichte ihr Ziel und die, die es nicht schafften, hauchten in epischen Kämpfen ihr Leben aus (nicht so wie beim ersten Szenario in 1995, als mein mächtiger Barbar von einem popeligen Goblin erschlagen wurde).

 

Abends gab es dann schließlich Wahnsinn pur, als Martin und ich eine Gruppe Werwölfe durch das Wunderland hetzten. Was die SpielerInnen vorher aber nicht wussten und sich darum (wie üblich) entsprechend monströse Kampfcharaktere erstellt hatten, die im Wunderland dann doch ziemlich belämmert dreinschauten …

 

An diesem Samstag war ich ansonsten viel zu sehr damit beschäftigt, mein eigenes Süppchen auf der Convention zu kochen, als dass ich alles mitbekommen hätte, was an anderen Spielrunden ablief, außer das natürlich nicht zu übersehende Mega-„Space Hulk“. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war dann nicht besonders aufregend. Vielleicht ist noch der erbarmungswürdige Auftritt des Veranstalters zu erwähnen, der sich hemmungslos dem Alkohol hingegeben hat (was für ein schlimmer Trunkenbold).

 

Sonntagmorgen nach dem Frühstück startete der „Kampf der Giganten“ mit immerhin 32 TeilnehmerInnen. Wie immer wurde der Sieger mit einem üppigen Süßigkeiten-Fressteller belohnt. Joachims „Car Wars“-Szenario begann dann am frühen Nachmittag. Ansonsten schienen viele Anwesende beim „Star Trek“-Rollenspiel als Klingonen oder Romulaner die Galaxis unsicher zu machen. Abends gab es dann „Call of Cthulhu“ sowie ein Mega-„Shadowrun“, wobei Letzteres aber anscheinend nicht so reibungslos ablief und dann irgendwann (vermutlich auch wegen Übermüdung) abgebrochen wurde. Im kuscheligen Kaminzimmer wurde bis zum Morgen „Earthdawn“ gespielt.

 

Am Montag dann – unsanft geweckt von barbarischer Musik (im wahrsten Sinne des Wortes – der Veranstalter spielte den Soundtrack von „Conan, der Barbar“) – war dann außer einem üppigen Frühstück mit vielen Gesprächen nicht mehr allzu viel geboten. Und nachdem das Congebäude einigermaßen aufgeräumt war, ging es schon wieder ab nach Hause ...