Am Freitag, den 21.05.1999 begann der von vielen bereits sehnsüchtig erwartete „Con der langen Schatten 9“. Ich fuhr so gegen 19.00 Uhr los, um nichts von unserem besten Vereinscon zu verpassen. Das schlechte und regnerische Wetter begleitete mich auf meinem Weg zum Kreisjugendhaus in Dinkelscherben. Auf einem der Feldwege kam mir so viel Wasser entgegen, dass ich ernsthaft dachte, es sei ein Bach. Um 20.00 Uhr erreichte ich endlich das Jugendhaus. Im Vorraum wurden wir von unserem 1. Vorsitzenden mit seiner liebenswerten Art begrüßt und auf unsere unvergleichliche Schönheit hingewiesen (jeder weiß wohl, was ich damit meine)! Es hatten sich schon einige Leute eingefunden und einige Brett- und Rollenspiel-Runden waren schon am laufen.
Ich quartierte mich ein und suchte mir dann auch eine Runde zum Spielen. Von Rudi und Martin wurde ein Crossover angeboten. Man hatte die Möglichkeit, bei Rudi in einer Sabbat-Gruppe oder bei Martin in einem Pentex-Team mitzuspielen. Ich entschied mich für Pentex und spielte einen Fomori, wobei ich feststellen musste, dass Fomoris relativ mächtig sind. Während des Abends trafen so allmählich die anderen Conbesucher ein und die Veranstalter begannen den Con mit ihrer obligatorischen Begrüßung und dem Hinweis auf die Hausregeln. Dabei wurde leider auch das „Running Man“-Turnier aufgrund der extrem schlechten Witterung abgesagt. Danach wurde weitergespielt („Magic: The Gathering“, „Vampire“-Crossover, „Talisman“, „Star Trek“...), bis die meisten dann doch die Müdigkeit erfasste.
Am nächsten Morgen wurden alle (sogar die Veranstalter) durch den Ruf „Frühstück“ geweckt. Die Tische waren bereits gedeckt und alles perfekt hergerichtet (was sich leider an den anderen Tagen änderte). Lob an die erste Frühstücksgruppe für ihre Mühe.
Das Crossover nahm mich und einige andere tapfere Mitstreiter weiter in Anspruch, denn es galt eine Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen (aus Fomori- und Sabbatsicht). Wir wurden nur durch das „Kampf der Giganten“-Turnier kurz unterbrochen. Ich bekam leider von den anderen Runden nicht soviel mit, außer dass sich „Talisman“ und „Magic: The Gathering“ doch noch immer großer Beliebtheit erfreuen (besonders bei Günne und den Ulmern). Ich war an diesem Abend dann auf eine Geburtstagsfeier eingeladen und als ich so gegen 24.00 Uhr zurück kam, wurde ich im Eingangsbereich von Evelyn mit seltsamen Worten begrüßt, die ich zunächst nicht einordnen konnte, bis mir „Das Ding aus anderen Welt“ einfiel. Es muss gesagt werden, die Aliens hatten leichtes Spiel … Unser Oberalien war Andi (dem von Alex, „the Judge“, wegen seiner vermeintlichen sexuellen Vorlieben die Verwandtschaft gekündigt wurde). Ein Gerücht, welches besagt, dass alle Menschen, bis auf die Österreicher übernommen wurden, kann ich nur bestätigen (denn auch Aliens haben ihren Stolz).
Am Sonntagmittag wurden wir von einer Hiobsbotschaft heimgesucht, welche die Spielrunden auseinander riss und die Telefone heißlaufen ließ: „In Augsburg ist Land unter!“ Aufgrund dieser Tatsache meisterte Andi seine „Kinder der Nacht“ („DSA“ goes „Vampire“), wobei ich eine sadistische Ader bei Sabine entdeckte. Ich spielte einen Medikus, der gerade von der Stadtwache entführt zu einer jungen Kriegerin gebracht worden war. Diese meinte dann: „Wehrt euch nicht, dann wird euer Tod nicht so schmerzvoll“. Natürlich habe ich mich gewehrt (aber ohne eine Chance), wurde trotzdem ein Vampir (wo war der berühmte Satz: „Ich gebe euch eine Chance, die ich nie hatte...“) Es war jedenfalls sehr interessant einmal einen Vampir zu spielen, der nicht nur Vorteile, sondern einige wirkliche Nachteile hat, von denen man nichts weiß (Fluch der Götter) und ich kann jedem nur empfehlen, einmal mitzuspielen. So verging der Sonntag wie im Flug und am Abend fand dann das größte Ereignis des Cons statt, das „Sailor Moon“-Rollenspiel unter Leitung von Alex („the wall that walks like a man“).
Schon den ganzen Con über wurde das Regelwerk von fast jedem interessiert gelesen und es gab viele, die in die Rolle einer Sailorkriegerin oder eines -knights schlüpfen wollten. Wir begannen so gegen 20.00 Uhr mit ca. 10 Spielern, wobei besonders Alex und Andi ganz in ihren Rollen als Knights aufgingen (Steptanz auf dem Bücherregal). Unsere Runde war die am meisten beachtete Gruppe, vor allem wegen unserer Angriffssprüche („Ich, Sailor Ceres, bestrafe dich im Namen der Liebe und des Kometen Ceres für ...“). So gegen 3.00 Uhr nahm die Population der Sailorkriegerinnen dann aber spontan ab (Ermüdungserscheinungen der Spieler, unter die auch ich fiel). Erst am nächsten Tag erfuhr ich, dass es für dieses Abenteuer keine Lösung gab, weil wir das Raumschiff der Aliens nicht erreichen konnten. Es war trotzdem ein großartiges Erlebnis und es hat sich wirklich gelohnt, dort mitzuspielen.
Der Montag war als letzter Contag der große Tag des Aufräumens. Meine Wenigkeit (einigen als der „Müllkutscher“ bekannt) begann mit meiner Tätigkeit, den Müll zu sortieren (soweit möglich) und ihn in den Wertstoffhof zu bringen. Gott sei Dank hatte ich dieses Jahr einen treuen Gehilfen, unseren allseits beliebten „Magic“-Fanatiker Günne. Die nicht sortierbaren Reste nahm ich in Müllsäcken mit. Wir waren dann so gegen 16.00 Uhr mit dem Hausputz fertig und begaben uns hinterher nach Augsburg, wo wir zum Abschluss des Treffens noch gemeinsam eine Pizzeria heimsuchten und über unsere „fantastischen Erlebnisse“ palaverten.
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bei den vielen Spielleitern, welche ich in meinem Bericht nicht erwähnt habe, für ihre Mühe bedanken. Besonderer Dank gilt auch den Veranstaltern, welche die ganze Mühe auf sich genommen haben. Zum Abschluss ein Zitat für alle Conbesucher: „Börd, Keks, Tod“. Ich hoffe euch alle auf dem „Con der langen Schatten“ 2000 wieder zu sehen.