Nachdem alle Fans des CDLS zwei Jahre lang darben mussten, bis die Veranstaltung wieder an den Start ging, konnten Pfingsten 2009 die Würfel endlich wieder heißlaufen!
Die Converanstalter hatten sich nach den sage und schreibe 17 Jahren ununterbrochener Con-Tradition eine kleine kreative Pause gegönnt, um das Konzept der Convention zu überdenken und sich neue Programmpunkte auszudenken und zu integrieren.
Immerhin war dann ja zum Glück ein langjähriger treuer Conteilnehmer im Jahr 2008 sozusagen in die somit entstandene Bresche gesprungen und hatte zu Pfingsten das Spieletreffen „Butter bei die Fisch!“ organisiert, das dafür sorgte, dass keine allzu großen CDLS-Entzugserscheinungen entstehen konnten.
Tatsächlich waren die TeilnehmerInnen des "Cons der langen Schatten" dann auch so begierig darauf, sich endlich wieder die Nächte mit wahren Würfelorgien und Spielen ohne Ende um die Ohren zu schlagen, dass sogar die Organisatoren völlig davon überrascht wurden, wie schnell alle Bettenplätze vergeben waren!
Immerhin bot das Übernachtungshaus dieser kleinen, feinen Veranstaltung "nur" Platz für ca. 40 Personen, wenn auch Tagesgäste natürlich immer gerne gesehen waren und auch eifrig die Möglichkeit nutzten, sich vor Ort blicken zu lassen und die eine oder andere Partie mitzuspielen.
Ein entscheidender Teil der Philosophie des CDLS ist es nämlich immer schon, eine gemütliche und familiäre Atmosphäre zu schaffen, in der alle TeilnehmerInnen wirklich einmal Zeit und Muße finden, sich bei einem Spiel ihrer Wahl zusammenzusetzen und nicht mit einem stets gehetzten Blick auf die Uhr bei der Jagd nach einer Spielrunde durch die Gegend zu hecheln…
Ein ungewöhnliches Konzept, das sich seit dem ersten Con im Jahr 1991 aber mit Erfolg durchgesetzt und zahlreiche Nachahmer gefunden hat, die fernab vom Stress und Trubel der Großconventions ihrem Spiele-Hobby nachgehen möchten.
Der eher ungewöhnliche Name der Convention sorgte dabei übrigens schon oft für Gesprächs- und Diskussionsstoff, ist damals aber wohl tatsächlich eher „aus dem Bauch heraus“ und einer reinen Laune des ersten Converanstalters entstanden.
Die bisher schönste Begründung eines Teilnehmers lautete, dass sich der Name auf die Schatten der Spielfiguren bezöge, die ja bei Sonnenuntergang – also dann, wenn beim CDLS die Spiele-Action eigentlich erst so richtig losgeht – immer länger und länger werden…
Fünf Tage lang hieß es dann also "Spiele rund um die Uhr" in einem wunderschönen und architektonisch reizvollen Gebäude im Nördlinger Ries, das für alle Spielbegeisterten auf mehreren Etagen den entsprechenden Spielraum bot...
Sehr gelobt wurden dabei die schönen Gruppenräume und vielen kleinen Nischen und Ecken des Hauses, die so richtig Lust aufs Spielen machten.
Das Rahmenprogramm konnte sich ebenfalls wieder einmal sehen lassen und bot keinen Anlass für Leerlauf; tatsächlich war es dieses Jahr aber so, dass sich die meisten Gruppen so schnell zusammenfanden, dass bei den stetig laufenden Spielesessions kaum noch Zeit zu bleiben schien, sich an den abwechslungsreichen Programmpunkten zu beteiligen.
Wie bei jedem CDLS versuchten die Organisatoren dabei, viele eigene oder eben Spiele aus kleinen Verlagen anzubieten, die normalerweise auf anderen Veranstaltungen kaum zu finden sind; so fand das sehr beliebte und im Eigenverlag erschienene Arena-Spiel „Monstern!“ ebenso seine begeisterten Fans wie das neue und kurzweilige Brettspiel „Den Letzten beißen die Goblins“ aus dem Verlag „Flying Games“.
Als Conorganisator fungierte auch in diesem Jahr wieder die „SpieleSchmiede“, die sich aber mit dem kreativen Kopf hinter „Flying Games“ – dem umtriebigen Markus Still – einen motivierten und kompetenten Mitveranstalter ins Boot geholt hatte, der ebenfalls dafür sorgte, dass keine Langeweile aufkommen konnte.
Natürlich durften auch die Eigenveröffentlichungen der „SpieleSchmiede“ nicht fehlen und das „Kampf der Giganten“-Turnier war wieder einmal ein echter Höhepunkt der Convention; dieses beliebte und fast schon zu einer Art Markenzeichen für den CDLS gewordene Fantasy-Spiel, in dem die unterschiedlichsten Fabelwesen aus allen Mythologien der Welt in der Arena gegeneinander antreten, wurde diesmal übrigens souverän von einem Greif für sich entschieden.
Viele Spieler brachten auch selbst entwickelte Spiele oder Rollenspiel-Szenarios mit, so dass wie in fast jedem Jahr ein sehr breites Spektrum an unbekanntem und interessanten Material vor Ort zu finden war – so konnte wohl so ziemlich jeder das finden, was er gerade spielen oder einfach mal ausprobieren wollte.
Außerdem fanden sich im Conprogramm so abwechslungsreiche Angebote wie ein „Kubb“-Turnier, das nervenzerfetzende Live-Szenario „Das Ding aus einer anderen Welt“, ein „Magic – The Gathering“-Turnier oder der echte und legendäre Klassiker „Running Man“…
Auch das kultige 80er-Jahre Rollenspielsystem von Fans für Fans – nämlich „Mächte, Mythen, Moddermonster“ – wurde wieder einmal angeboten.
Und sogar das angekündigte Mega-„Space Hulk“ fand in einer echten Nacht- und Nebel-Aktion statt und brachte die geifernden Genestealer mit dem wackeren Ausharren eines mit Blut, Säure und Eingeweiden bedeckten Marine-Trupps fast zur völligen Verzweiflung, bis die Übermacht der sabbernden Alien-Brut dann schließlich doch noch den letzten Widerstand der Verteidiger durchbrechen konnte…
Ein wenig Eigeninitiative konnte natürlich auch nicht schaden: So hatte der „Augsburger SpieleSpieler e. V.“ seine gut sortierte Spiele-Bibliothek mit dabei, aus der sich die TeilnehmerInnen mit dem Spiel ihrer Wahl versorgen konnten, aber auch die Veranstalter selbst legten Wert darauf, einen neuen Spieleverleih anzubieten, der künftig bei jedem CDLS mit von der Partie sein wird.
Übrigens wurde die Convention in diesem Jahr auch von namhaften Verlagen unterstützt, die z. B. für die Spiele-Bibliothek oder die Tombola am letzten Tag Material zur Verfügung stellten.
Vom „SpielxPress“ gab es kostenlose Magazine für die ConteilnehmerInnen, die über die Tage immer wieder dabei entdeckt werden konnten, wie sie in den wenigen Spielpausen fleißig ihre Nase hineinsteckten, der „Manticor Verlag“ stiftete das neu aufgelegte „Einsamer Wolf“-Spielbuch und „Pegasus“ ließ sich ebenfalls nicht lumpen und schickte viele Spiele für die Convention, die dann auch entsprechend eifrig gezockt wurden.
Die Veranstalter selbst ließen es sich nicht nehmen und stellten am Ende der Convention gleich noch eine Foto-CD mit den vielen bunten Bildern und Eindrücken sowie den wie stets sehr begehrten Con-Button (ein echtes Sammlerstück!) kostenlos zur Verfügung.
Und die neu eingeführte Con-Tombola am letzten Tag sorgte dafür, dass alle jene TeilnehmerInnen, die wacker bis zum Schluss ausgeharrt und sich an der eher ungeliebten Aufräumaktion beteiligt hatten, kostenlos einige sehr schöne Spiele oder Bücher mit nach Hause nehmen durften; darunter übrigens auch das Old School-Rollenspiel-Regelwerk „Labyrinth Lord“, ein echtes Muss für alle alten Rollenspiel-Hasen da draußen!
Aber bevor der CDLS zu Ende ging lagen ja noch viele, viele Stunden angeregter Gespräche und ebenso spannender wie entspannter Spielrunden vor den Gästen: Dabei wurden aktuelle Spiele ebenso gespielt wie echte Klassiker und da die meisten anwesenden Congäste selbst viele eigene Spiele im Gepäck hatten gab es ein umfassendes Sortiment, das einigen Großconventions locker Konkurrenz gemacht hätte.
So kam dann also in diesen fünf Tagen (und laaangen Nächten) wirklich jeder zu „seinem“ Spiel…
Dennoch blieb neben den vielen Spielrunden natürlich immer noch genügend Gelegenheit dafür, gemütlich auf dem großen Freigelände des Übernachtungshauses Frisbee zu spielen oder einfach mal den Grill anzufeuern, um über die neuesten Spiele, lustige Spiele-Anekdoten (wer kennt keine?) oder die Spiele-Klassiker von damals zu palavern…
Übrigens machten die "alten Hasen", die dem CDLS nun schon viele Jahre lang treu geblieben waren, bereitwillig Platz für alle jene SpielerInnen, die zum ersten Mal anwesend waren und so entstand eine interessante und niemals langweilige Mischung an Conbesuchern in den verschiedenen Spielgruppen.